Der Burschenverein ist ein Verein junger Männer, der sich zur Pflege der Kameradschaft und zum aufrechthalten der Traditionen im Ort zusammengeschlossen hat.
Zur Zeit (Stand 11/2018) besteht der Verein aus 300 Mitgliedern, sodass wir einer der größten Burschenvereine im Landkreis Cham zählen. Zu den Burschen zählen auch die sog. „Altburschen“, d.h. die (Jung-) Burschen nach ihrer Heirat. Die Altburschen dürfen jedoch nicht mehr in der Vorstandschaft mitwirken.
Die Hauptaktivitäten des Burschenvereins finden in und rund um Schorndorf statt.
Was wir das ganze Jahr so treiben und veranstalten findet Ihr hier unter Aktivitäten.
Seit vielen Jahren, genauer gesagt seit dem Jahr 2000, besteht eine sehr innige und freundschaftliche Beziehung mit dem Katholischen Burschenverein aus Wiesenfelden, die sich mittlerweile auch in private Freundschaften entwickelt hat.
Hier werden jedes Jahr die Veranstaltungen wie Burschenkranzl, Johannifeuer, Kellerfest oder das Burschentheater besucht. Der KBV revanchiert sich dafür bei unseren Veranstaltungen.
Diese tiefe Verbundenheit über Jahre zeigt sich auch, indem man sich bei Gründungsfesten gegenseitig als Patenverein unterstützt.
Ebenfalls seit Jahren pflegt der Burschenverein eine Freundschaft zum Nachbar-Burschenverein aus Beistoi.
Hier war man beim 5-Jährigen Gründungsfest 2013 Patenverein und im Gegenzug waren die Beistoiner Burschen im Jahr 2018 unser Ehrenpatenverein beim 25-Jährigen Gründungsfest.
Nun folgt die Geschichte der Gründung des Burschenvereins, sowie weitere wichtige Meilensteine in den letzten Jahren:
Gründung des Burschenverein Schorndorf
im Jahre 1993
Ziel: „Geselligkeit und Pflege von Brauchtum und Kultur“
Nägel mit Köpfen machten am 15. September 1993 im Gasthaus Kraus junge Burschen aus Schorndorf und Umgebung…
26 Anwesende beschlossen einstimmig die Gründung des
„Burschenverein Schorndorf 1993 e.V.“
der sich vor allem die Pflege von Brauchtum und Kultur sowie die Förderung der Geselligkeit zum Ziel setzen sollte.
Vorstandschaft im Gründjungsjahr:
Wie Versammlungsleiter Reinhard Schlecht betonte, wurde schon mehrmals die Idee aufgegriffen, in Schorndorf einen Burschenverein zu gründen. Und nun wurde dieses Vorhaben in die Tat umgesetzt.
Die Versammlung wählte dann das Gasthaus Kraus als Vereinslokal, der jährliche Mitgliedsbeitrag wurde aus 15 DM festgesetzt und man beschloss, dass neben den ledigen aktiven Mitgliedern auch passive (Verheiratete) jederzeit beitreten können.
Das Mindestalter für den Eintritt wurde auf 16 Jahre festgelegt.
Bürgermeister Schmaderer begrüßte von Seiten der Gemeinde die Initiative der Gründung eines neuen Vereins, werde doch der Burschenverein einen weiteren Beitrag zu einer gut funktionierenden Gemeinschaft innerhalb der Gemeindegrenzen leisten.
Die erste Jahresversammlung 1994
Fast auf den Tag genau ein Jahr nach der Gründung hielten die Schorndorfer Burschen ihre erste Jahreshauptversammlung im Vereinslokal Kraus ab.
Thomas Wanninger wurde als 1. Vorsitzender für weitere zwei Jahre im Amt bestätigt. Die Mitgliederzahl war innerhalb dieses ersten Jahres von 26 auf 71 angestiegen.
Aktivitäten des Vereins im 1. Vereinsjahr:
– Nikolausfeier im Dezember
– ein Tanzkurs im Februar und März
– Ostertanz als Abschlussball im April, der auf Grund des großartigen Erfolges zu einer festen Einrichtung gemacht wurde
– Abbrennen des Johannifeuer
– Vereinsausflug im Juli nach Wien
50 Jähriges Gründungsfest des KBV Wiesenfelden 2000
Der Höhepunkt in der bisherigen Vereinsgeschichte des Schorndorfer Burschenvereins stand mit der Patenschaft beim 50-Jährigen Gründungsfest des Kath. Burschenvereins Wiesenfelden vom 30. Juni bis zum 3. Juli 2000 auf dem Programm.
Es war jedoch auch bis zum eigenen Fest im Jahre 2003 die größte Bewährungsprobe und Herausforderung. Dem Festverein mit seiner 50 Jahre langen Tradition und den rund 250 Mitgliedern stand man selbst als junger Verein mit gerade mal halb so vielen Mitgliedern gegenüber. Doch die zahlenmäßige Unterlegenheit machten die Schorndorfer Burschen mit toller Moral, sowie viel Sitzfleisch und großem Stehvermögen mehr als wett, heizten Sie doch immer wieder die Stimmung an.
Die Mitglieder um den 1. Vorsitzenden gaben beim Ein- und Festzug auch optisch ein schönes Bild ab.
Beim Festzug wurden sie von den beiden Bürgermeistern Max Schmaderer und Edi Kleinert unterstützt.
Für weiblichen Charme sorgte bei den Festtagen die Patenbraut Birgit Spannfellner mit Ihren Festmädchen und –buben.
10-Jähriges Gründungsfest 2003
Vom 09. bis 11. August 2003 war es dann soweit: das eigene 10-Jährige Gründungsfest mit Weihe der neuen Vereinsfahne fand statt.‘
Unterstützt wurden Sie dabei vom Patenverein aus Wiesefelden. Besondere Anteile am Gelingen des Festes hatten neben der Vorstandschaft unter der Führung von Stefan Luger, insbesondere die Festleiter Thomas Wanninger und Reinhard Schlecht mit Ihrem Festausschuss.
Für das gute Wetter beim Fest war Schirmherr Erich Meisinger verantwortlich, welcher sein Amt mit Bravour erfüllte.
Den besonderen Charme bekam die Feier durch die Fahnenmutter Franziska Brummer und die Fahnenbraut Alexandra Heimerl.
Insgesamt ein rundum gelungenes und zünftiges dreitägiges Fest, durch das der Verein seither seine eigene Fahne hat.
20-Jähriges Gründungsfest 2013
Mit vielen Gästen hat der Burschenverein Schorndorf den 20. Geburtstag gefeiert. Nach Gottesdienst und kurzem Festumzug waren Festzelt, Hamperl-Hof und Wein-Stodl sehr gut besucht. „Hoch lebe die Burschenherrlichkeit“ rief Bürgermeister Max Schmaderer vor allem auch der nächsten Generation zu und forderte die Jugend von heute auf, den Verein auf Dauer als feste Einrichtung in der Gemeinde fortzuführen.
Über die Gemeindegrenzen hinweg stellten der Katholische Burschenverein Wiesenfelden und der Burschenverein Beistoi, mit beiden pflegen die Schorndorfer als Pate eine enge Freundschaft, sowie der Burschenverein Mitterdorf und die Landjugend Marienstein ihre Verbundenheit unter Beweis. Für den Burschenverein Schorndorf selbst ging es bereits in den Nachmittagsstunden los, angeführt von der „Schorndorfer Blechmuse“ holte man den Schirmherrn Stefan Luger ein. Dazu machte man sich auf den Weg ins neue Baugebiet „Sonnenterrasse“ zum schmucken Eigenheim des Schirmherrn, überreichte ihm als Dankeschön den neuen Vereins-Burschenhut und hatte natürlich auch für Ehefrau Manuela einen prächtigen Blumenstrauß mitgebracht. Außerdem durften beide einen kräftigen Schluck aus dem Burschen-Trinkhorn machen.
Am frühen Abend zogen die Jubelburschen mit dem Schirmherrn in Richtung Dorfplatz zurück, um sich mit den Ehrengästen sowie den Gastvereinen zum Kirchenzug zu formatieren. Neben den vielen Jung- und Altburschen verlieh nochmals Marina Prommersberger, vor zwei Monaten adrette Patenbraut beim Fest in Sattelpeilnstein, mit ihrem Festmädchen und Festbuben dem Burschenverein Schorndorf einen besonderen Glanz. Nach dem Einzug in die Pfarrkirche „Maria Immaculata“ begrüßte Pfarrer Jörg-Dominik Beckmann alle recht herzlich zum Festgottesdienst und meinte: „20 Jahre Burschen hier in Schorndorf ist wahrlich ein Grund miteinander zu feiern, hält doch dieser Verein auch alte Traditionen am Leben“. Er freue sich, dass in Schorndorf eine Vielzahl an Vereinen zu einer gelebten Dorfgemeinschaft beitragen, so etwas sei nicht mehr in allen Breitengraden der Fall. Schon vorab ein herzliches Vergelt’s Gott galt auch der „Schorndorfer Blechmuse“ für die musikalische Begleitung mit der „Haydn-Messe“.
Nach einem kurzen Festumzug durch den Dorfkern und dem Bieranstich durch den Schirmherrn begrüßte 1. Vorstand Martin Bauer im Festzelt alle Gäste. Die Vorstandschaft habe sich bewusst dazu entschieden, das 20jährige Jubiläum im kleineren Rahmen zu feiern, „weil uns als Pate in Beistoi erst vor zwei Monaten schon einiges abverlangt wurde“. Aber die Zahl 25 stehe ja nicht in allzu weiter Ferne und vielleicht könne man dann 2018 in Schorndorf ein großes Burschenfest begehen. Ein besonderes Willkommen galt dem Schirmherrn Stefan Luger, der Patenbraut Marina Prommersberger mit ihren Festkindern („haben uns in Sattelpeilnstein erstklassig unterstützt und optisch voll rausgerissen“), den Ehrenamtsinhabern von 2003 (Fahnenmutter Fanny Brummer und Festbraut Alexandra Ebenbeck), Birgit Eder als ehemalige Patenbraut in Wiesenfelden (2000) und nicht zuletzt dem Gemeindeoberhaupt, Kreisrat und „aktivem Altburschen“ Max Schmaderer. „Ohne die 28 Gründungsmitglieder könnten wir heute nicht feiern“, so Vorstand Bauer weiter, ihre Ehrung werde man bei der Jahreshauptversammlung im September vornehmen. Ganz besonders freute sich Bauer natürlich über die starken Burschenvereins-Abordnungen aus Wiesenfelden, Sattelpeilnstein und Mitterdorf sowie das Kommen der KLJB Marienstein.
Schirmherr Stefan Luger ließ als ehemaliger Vorsitzender die bisherigen Höhepunkte der noch jungen Vereinsgeschichte ein wenig Revue passieren und stellte besonders das Jubiläum vor zehn Jahren mit Fahnenweihe heraus: „Einfach unvergessen mit Besuchern ohne Ende“. Er machte es aber kurz, „denn wir wollen heute feiern und ned so viel redn“ und so wünschte er allen ein paar schöne Stunden. „Wir sind wieder gerne zu unserem Paten nach Schorndorf gekommen“, so 1. Vorstand Michael Omasmeier vom Katholischen Burschenverein Wiesenfelden, „ihr seid’s super Leit, super draaf und a super Verein“. Über ein Jahrzehnt bestehe nun das dicke Band über die Landkreis-Grenzen hinweg, „das wollen wir weiter pflegen und erhalten“. Und schon stimmten die beiden Vereine zum gemeinsamen und lautstarken „Schorndorf-Wiesenfelden – Sha La La La“ an.
Als Gründungsmitglied und Bürgermeister übermittelte Max Schmaderer zum 20jährigen Bestehen die Glückwünsche im Namen des gesamten Rates. Der Burschenverein Schorndorf könne stolz darauf sein, was in der noch jungen Geschichte auf die Beine gestellt worden ist. Dazu würden die Pflege des Brauchtums und die Bewahrung von Traditionen ebenso gehören wie die Förderung von Kameradschaft und die Bindung an die Heimat. „Der Burschenverein bereichert in der Tat das vielfältige gesellschaftliche und kulturelle Geschehen in der Gemeinde“, so Schmaderer weiter. Stehe die jüngere Generation heutzutage oft in der Kritik, sei dies in Schorndorf Gott sei Dank anders: „Das Engagement unserer Burschen und der Jugend verdient unsere Anerkennung“. Und so forderte Schmaderer die Jugend von heute und morgen dazu auf, diesen Verein auf Dauer als feste Einrichtung in der Kommune fortzuführen, getreu dem Motto: „Hoch lebe die Burschenherrlichkeit, denn Burschen san ma und Burschen wolln ma bleib’m“.
Einen weiteren Höhepunkt bildete im Laufe des Abends die Ernennung von Vereinswirtin Stilla Kraus zum Ehrenmitglied. Seit der Gründung vor 20 Jahren, so 1. Vorstand Martin Bauer, hätten die Wirtsleute die Burschen ganz besonders unterstützt. Leider sei Vereinswirt Erwin Kraus 2009 verstorben. „Das Vereinslokal war für uns eine hervorragende Herberge, ihr hattet für uns in jeglicher Hinsicht immer ein offenes Ohr“, lobte Bauer Stilla Kraus samt Familie und Belegschaft. Als Dank und Anerkennung und in Würdigung ihrer besonderen Verdienste und Verbundenheit überreichte der 1. Vorsitzende an Stilla Kraus die Ernennungsurkunde sowie eine Blumenstrauß.
Dann übernahmen die „Goldmusikanten“ das Zepter, wie ihre Altvorderen spielten sich nach überlieferten Noten bzw. „ohne Hirn“ mit bayerisch-böhmischer Blasmusik zünftig und urig auf. Die Burschenvereine aus Wiesenfelden, Beistoi und Mitterdorf erwiesen sich natürlich als zusätzliche Stimmungsmacher. Neben dem vollen Festzelt sowie den Tischen und Bänken im Hof zeigten sich auch der Hamperl-Weinstodl sowie die Bar von Anfang an bestens aufgesucht. Und so feierten die vielen Gäste gerne lange mit den Burschen in die Nacht hinein.
(Text und Bilder: L. Schmidbauer;
http://www.mittelbayerische.de/region/cham-nachrichten/gaeste-feierten-mit-den-burschen-20909-art949166.html)
Das Schorndorfer Burschenlied:
Zwischen Rauchenberg und Regen
ja da tuts Burschen geben,
die in Schorndorf rundum
auch das Brauchtum pflegen tun.
Alt und Jung sind da zu Haus
in dem alten Stammwirtshaus.
Und der Wirt lädt alle ein
zum fröhlich sein.
D`Lederhosen tragen wir
voller Stolz und Manier
machen Schorndorf keine Schand`
unserm schönen Heimatland.
Ob es regnet oder schneit,
wir sind jederzeit bereit,
für unsere Heimat einzusteh`n,
ja das ist schön.
Wenn mein Herz mal Heimweh hat
und ich hab`die Ferne satt,
denk` ich gerne stets zurück
an das gute Heimatglück,
an die Freunde dort zu Haus`,
an mein schönes Heimathaus,
an die Burschenherrlichkeit
vor lauter Freid.
Refrain:
Burschen san ma und Burschen woll ma bleibn,
ob jung oder alt, des soll a so sein.
S`freie Leben uns gfällt,
der Durst uns trotzdem quält.
Habn a Gnack wie a Stier,
die Heimat lieben wir.
Text und Musik: Erich Meisinger (1994)
Noten: Hans Schoierer